Entwickler

Fusionsphere Systems
- Deutschland

Titel

Geheimakte Tunguska

Originaltitel

-

Genre

Adventure

Spielzeit

15 Stunden

Erscheinungsjahr D

30.08.2006

Verfilmungen

Publisher

Deep Silver

Altersfreigabe

ab 6

Wertung

Inhalt

Am 30. Juni 1908 erschütterte eine gewaltige Explosion die Tunguska-Region in Sibirien. Fast hundert Jahre später gibt dieses Ereignis immer noch Rätsel auf und viele Wissenschaftler versuchen, eine Erklärung dafür zu finden. Auch der Vater Nina Kalenkows ist auf den Spuren dieses Geheimnisses, als er von maskierten Männern entführt wird. Haben seine Forschungen etwas mit seinem Verschwinden zu tun?

Spielerlebnis

+ Spielfigur weiblich und männlich: Nina Kalenkow und Max Gruber
+ Die zu der Szene passenden Geräusche tragen viel zu der düsteren Atmosphäre bei. Es gibt zwar keine Hintergrundmusik in dem Sinne, doch hört man Stimmengemurmel, Schritte, Schreie...
+ Exzellente Sprecher
+ Filmreif inszenierte Zwischensequenzen erzählen die Geschichte. Für ein Adventure sehr temporeich- Handlung ist etwas hanebüchen, vor allem zum Schluss
+ Mit dem tatsächlich sich ereigneten Vorfall im Jahre 1908 in der Tunguska Region in Russland wurde ein sehr interessantes Thema gewählt
+ Die Rätsel sind größtenteils fair und also auch für Anfänger wie mich geeignet. Fortgeschrittene werden aber sicher auch gefordert, vor allem durch die Minispiele (Münzen ordnen, Lämpchen ausschalten)- Gegenstände, die aus einem Pixel bestehen, hasse ich! Man muss also jede Szene haarfein untersuchen, falls man nicht weiterkommt
- Es gibt ein paar Logiklöcher, wie etwa die Tatsache, dass entweder alle russisch oder deutsch sprechen können - man kann sich mit jedem ganz normal unterhalten. Warum wurde der Computer von Ninas Vater dagelassen?!
- Manchmal hilft nur noch stures Ausprobieren
+ Man kann sowohl Nina, als auch Max steuern und muss sie zuweilen kooperieren lassen, um bestimmte Rätsel zu lösen. Also abwechselnd etwas machen, um die erbeuteten Gegenstände nachher zu kombinieren
+ Mit der Hauptfigur Nina kann ich mich gut identifizieren (man hat selten genug eine Frau als Spielfigur) und die Jungs haben immer noch Max
+ Man kann auch viele Gegenstände untersuchen, die, wie sich im Nachhinein herausstellt, keine Bedeutung haben. Sie tragen aber viel dazu bei, die Welt lebendig zu machen
+ Die Figuren geben Kommentare zu den untersuchten Dingen ab, manchmal lehrreich, manchmal witzig- Ab und zu wirken die Witze allerdings etwas bemüht. Doch das ist Ansichtssache
+ Wenn etwas nicht gemacht werden kann, geht's eben nicht. Es kommen nicht ständig Kommentare wie "das geht nicht", "das funktioniert so nicht". Das wird übrigens beim Haus von Ninas Vater persifliert
+ Witziger Abspann- Das Ende ist ein wenig abrupt

Grafik

+ Einige Zwischensequenzen in Spielgrafik
+ Sehr stimmungsvolle, detailliert gezeichnete Schauplätze, die zudem sehr unterschiedlich sind. Zum Beispiel befindet man sich in einem Museum, in derr Kanalisation, dann auf Kuba...
+ Motion Capturing verdanken wir die butterweichen Animationen der Titelheldin- Max allerdings bewegt sich etwas hüftsteif
+ Die Gesichter und Münder bewegen sich entsprechend des Gesagten
+ Das Spielfenster weist - wie ein Film - oben und unten schwarze Balken auf- Das schränkt das Sichtfeld etwas ein
+ Manche Szenen scrollen weiter, wenn man läuft
- Die Charaktere haben fast immer dieselben Klamotten an, selbst in der Hitze Kubas
+ Größtenteils realistisch geworfene Schatten- Bei mehreren Lichtquellen gibt es trotzdem nur einen

Komfort

+ Steuerung mit der Maus
+ Eine klassische Point-and-Click-Bedienung, welche man auf Anhieb versteht. Der interaktive Mauszeiger verwandelt sich, wenn man über ein Objekt fährt. Kann man es ansehen, wird der Mauspfeil zum Auge, kann man es manipulierbaren, erscheint eine Hand. Jeweils mit der rechten bzw. linken Maustaste lassen sich die Aktionen ausführen
+ Das Spiel ist blitzschnell gespeichert bzw. geladen
+ Die Welt ist aus einem Guss, es muss nicht erst lästigerweise nachgeladen werden, wenn man zum Beispiel ein Gebäude verlässt
+ Die Grafikdetails lassen sich anpassen- Werden aber erst nach einem Neustart des Spiels wirksam
+ Das Inventar ist sehr übersichtlich, man kann die Gegenstände kombinieren
+ Man muss nicht zu allem hinrennen, um es sich anzusehen- Keine Rennfunktion
+ Mit Doppelklick gelangt man schnell in die nächste Szene/zum Ausgang
+ Videosequenzen und Gespärche lassen sich durch Klicken beschleunigen bzw. abbrechen

Ausstattung

+ 1 DVD
+ Im Handbuch steht alles Nötige drin zur Installation und Steuerung des Spiels
+ Im Handbuch sind außerdem einige sehr schöne Konzeptzeichnungen enthalten
+ Zusätzlich gibt es eine extra eingeschweißte "Geheimakte" mit Tipps für die ersten Rätsel
+ Es sind alle Theorien aufgeführt, die das Phänomen Tunguska zu erklären versuchen
+ Die Euroschachtel lässt sich aufklappen und man sieht einige Screenshots sowie eine Karte mit all den Orten auf der Welt, die man aufsuchen wird
+ Ein Poster ist enthalten mit zwei verschiedenen Motiven, also zum Wenden

FAZIT:
Es erfüllt mich immer wieder mit Stolz, wenn ein gutes Spiel aus deutschen Landen kommt. Und man merkt hier immer wieder, wie sehr sich die Macher Mühe gegeben haben. Nicht nur mit den Rätseln, sondern auch mit allem Drumherum. Die anderen Figuren sind etwa nicht nur leblose Statisten, sondern haben ihre Eigenarten (der Prof mit seinem Marmeladenbrot, der Soldat und sein Fortsetzungsroman). Außerdem kam ich mir richtig schäbig vor, die Lottozahlen manipuliert zu haben. Das nenne ich, "in seiner Rolle aufgehen"! Man kann sich gut reinleben. (August 2007)

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Dieses Spiel ist Teil einer Reihe:
1: Geheimakte Tunguska (2006)
2: Geheimakte 2 - Puritas Cordis (2008)
3: Geheimakte 3 (2012)
4: Geheimakte - Sam Peters (2013)