Entwickler

BioWare
- Kanada

Titel

Mass Effect 2

Originaltitel

Mass Effect 2

Genre

Action-Rollenspiel

Spielzeit

25 Stunden

Erscheinungsjahr D

28.01.2010

Verfilmungen

Publisher

Electronic Arts

Altersfreigabe

ab 16

Wertung

Inhalt

Nachdem vor zwei Jahren die Bedrohung durch die Reaper vorerst abgewendet wurde, taucht ein neuer Feind auf, der sich allerdings nur auf Menschen konzentriert. Einsam gelegene Kolonien werden überfallen und die dortigen Bewohner entführt. Doch die Rufe nach Hilfe stoßen beim Rat auf taube Ohren, da dieser nur von Mitgliedern anderer Rassen gestellt wird. Wieder einmal müssen Shepard und seine Squad die Kohlen aus dem Feuer holen...

Spielerlebnis

+ Spielfigur männlich oder weiblich: Commander John oder ? Shepard
+ Großartige englische Sprecher
+ Dynamische Musik
+ Man kann seinen Charakter aus dem ersten Teil importieren, d.h., auch dessen Klasse, aber nicht dessen Stufe, die wird wieder auf Null gesetzt
+ Man kann die Savegames des ersten Teils kopieren. Manche der Figuren trifft man nämlich hier wieder. Manche der früheren Entscheidungen finden Erwähnung (zum Beispiel im Intro), haben direkte Auswirkungen (manche Leute wird man nicht wiedersehen, wenn man sie im ersten Teil über die Klinge hat springen lassen). Dadurch fühlte ich mich sofort wieder heimisch- Bisher keine weitreichenden Auswirkungen der Entscheidungen, vielleicht im dritten Teil?
+ In Dialogen kann man verschiedene Antworten wählen, aggressiv oder verständnisvoll reagieren
+ In Minispielen knackt man Codes von Safes. Diesmal eine Art von Memory
+ Vor jeder Mission, bei jedem Verlassen der Normandy kann man sich seine Squad zusammenstellen. Diejenigen, die au dem Schiff bleiben, steigen trotzdem mit im Level auf- Man kann nur zwei Squadmitglieder mitnehmen
+ 10 verschiedene Figuren, die Teil der Squad sein können
+ Squad setzt ihre Fähigkeiten gut ein, suchen Deckung, rücken vor, lehnen sich aus der Deckung, um zu schießen
+ Kernige Typen wie Jack und Grunt sind ebenso vertreten wie Verrückte (Morbus), Unsichere (Miranda) und Loyale (Jacob)
+ Gewinnt man die Loyalität der Squadmitglieder, werden spezielle Fähigkeiten freigeschaltet. Dazu muss man jeweils einen persönliche Gefallen tun, zum Beispiel mit Jacob nach seinem verschwundenen Vater suchen- Es ist sehr leicht, ihre Loyalität zu gewinnen, man muss nur eine Mission dafür erledigen. Außerdem endet es meist damit, dass man seinen Kumpel daran hindern muss, jemanden zu töten
+ Neben der speziellen Fähigkeit wird auch eine zweite "appearance" für die Figur freigeschaltet, deren Loyalität man gerade gewonnen hat. Die neue Uniform ist wirklich schick, schwarzweiß- Bei Jack sieht die alte viel besser aus
- Ich finde, die Squadmitglieder unterscheiden sich in ihren Talenten nicht stark genug voneinander. Die einen haben eher biotische Fähigkeiten (Pull, Warp), die anderen stärkere Wummen. Waffen tragen sie alle
- Gegner lassen nichts fallen
+ Gegner suchen Deckung und lehnen sich heraus, um zu schießen- Laufen aber auch oft dumpf auf einen zu
- Das Inventar ist auf drei Waffen beschränkt
- Der Alarm auf dem Gethschiff ist stark lokal begrenzt
- Alle Aliens sind so menschlich: Zwei Arme, zwei Beine, fast alle dieselbe Größe, Busen bei den Frauen
- Die meisten Passanten bewegen sich keinen Millimeter, selbst Monate später tun sie immer noch dasselbe, zu jeder Tageszeit
- Charaktersystem wurde entschlackt, nur noch fünf "Powers", die spezifisch sind für die einzelnen Klassen
- Das Herumfliegen auf der Karte verbraucht Treibstoff, den man für teures Geld kaufen muss
+ Am "Research terminal" lassen sich neue Waffen, Rüstungsupgrades etc. erforschen, wenn man die verlangten Rohstoffe besitzt. Iridium, Platinum, Element Zero und Palladium findet man zum Teil in den Levels und auf Planeten, auf denen man danach schürfen muss- Dazu muss man unerforschte Planeten anfliegen, die Oberfläche scannen (also mit der Maus abfahren), Sonden abschießen (die man wie den benötigten Treibstoff kaufen muss) und darauf warten, dass sich die Lager füllen. Das macht bei den ersten Malen noch Spaß, wird aber schnell zur nervigen Fleißaufgabe. Für manche Upgrades benötigt man zudem Unmengen an Rohstoffen. Immerhin wird dann gleich eingeblendet, was man sich jetzt leisten kann, nachdem man so und soviel dieses Rohstoffs gesammelt hat
+ Immer wieder findet man herumliegende Upgrades, die man auf der Normandy erforschen kann
+ Man kann seine Kapitänskabine einrichten, z.B. Fische für's Aquarium, einen Hamster oder Schiffsmodelle kaufen (etwa von der Citadel)
+ Witzige Details wie der Gameshop, die Möglichkeit, einen Rabatt im Laden zu erlangen, indem man Werbung für diesen macht. Jedes Mal, wenn man den Laden künftig aufsucht, hört man seine eigene Stimme: "This is my favorite store on the Citadel."
+ Manche Munitionsarten sind effektiver gegen bestimmte Feindtypen als andere (etwa Feuerammo, panzerbrechende Munition). Auch die Reichweite der Waffen ist nicht egal (Shotguns für nahe Gegner, Rifle für weiter entfernte)
+ Sehr viele Zwischensequenzen, Schnitte und Kamerafahrten wie im Film
+ An seinem privaten Terminal kann man Emails abrufen, von Figuren aus dem ersten Teil zum Beispiel oder Leuten, denen man bei einer Quest geholfen hat. Man erhält sogar Spam
- Es gibt keinen Lebensenergiebalken. Man regeneriert automatisch, wenn man eine Weile in Deckung bleibt
+ Man kann sich für die gute Seite als Parragon entscheiden oder für die dunkle, den Renegade- Simpel: Die Antworten, die jeweils für eine der beiden Ausrichtungen stehen, sind oft farbig markiert. Da muss man zumeist nicht einmal darüber nachdenken, was man sagen soll, denn ich zumindest bin (fast) immer der Gute
+ Je nachdem, ob man sich für die gute oder die böse Seite entscheidet, ändert sich das Aussehen. Ist man Parragon, verschwinden die Narben im Gesicht, als Renegade hingegen treten diese immer deutlicher zu Tage und leuchten rot
+ Wieder stehen Entscheidungen an, viele einfache, aber auch einige schwierige Fragen, auf die man eine Antwort geben muss. Beispiele seien hier nicht genannt, aber teilweise saß ich eine ganze Weile da, um die Optionen abzuwägen
+ Man kann auf der Normandy herumlaufen und mit seiner Squad palavern
- So manches Gespräch kann man immer wieder führen, das ist seltsam
+ Das Tolle ist, dass man seine Spielstände wahrscheinlich wieder im 3. Teil einlesen kann und dort die Entscheidungen, die man jetzt trifft, Auswirkungen haben
+ Viele Momente, in denen ich Gänsehaut bekam- Auch Pathos ist dabei

Grafik

+ Maximale Auflösung 1280 x 1024
+ Echtzeitschatten- Immer noch derselbe seltsam flackernde Schattenwurf in den Gesichtern
- Figuren sehen fast lächerlich aus, wenn sie lachen
+ Alle Waffen, die man trägt, sind auf den Rücken der Spielfigur geschnallt. Wählt man eine aus, greift Shepard danach
+ Unterschiedliche Umgebung: Dschungel, eine Ruine, in der sich die Vegetation ausbreitet, ein Collectorschiff

Komfort

+ Schon vor dem ersten Spielstart kann man Grafikoptionen anpassen
+ Quicksave geht ruckzuck
+ Spielstand wird mit Kapitelname, Datum, Uhrzeit und Ort gesichert
- Die Art, sich ein Ziel auf der Karte zu suchen, ist unfreiwillig komisch und hat eine schwammige Steuerung
+ Level werden recht schnell geladen
+ Schwierigkeitsstufen kann man jederzeit anpassen
+ Auf der Karte des Universums steht an den einzelnen Galaxien dran, welche Aufträge man dort jeweils erledigen kann
+ An Kanten kann man nicht herunterfallen
+ Drückt man Tab, zeigt ein Pfeil in der unteren rechten Ecke an, in welcher Richtung die Quest liegt

Ausstattung

+ 2 DVDs
+ Installation auf Dt., engl., ital., frz., span.
+ Im Handbuch steht alles zu Installation, Bedienung und zu den verschiedenen Klassen- Nur in schwarzweiß
+ Handbuch mit Bildern- Screenshots teilweise so dunkel, dass man kaum etwas erkennen kann
+ Für Käufer inklusive: "Cerberus Network". Aktiviert man online den Code, kann man sich einen zusätzlichen Söldner für die Squad, neue Waffen und Missionen herunterladen. Außerdem sind "Upgrades und Neuigkeiten direkt im Spiel enthalten", was immer das heißen mag
+ 5 Schwierigkeitsstufen: Casual, Normal, Veteran, Hardcore, Insanity. Die letzten beiden müssten erst freigespielt werden

FAZIT:
Eines vorweg: Dies ist eher ein Science-Fiction-Shooter denn ein Rollenspiel. Die bereits im ersten Teil nicht sonderlich weit verzweigten Charakterwerte lassen diesmal noch viel weniger Raum, sich "seinen" Shepard maßzuschneidern. Dafür gibt es wieder ein Dialogsystem, bei dem man sich entweder für die gute oder die böse Seite entscheiden kann. Entscheidungen aus dem ersten Teil haben hier, wenn auch gelinde, Auswirkungen, da man immer wieder auf Leute trifft, die man verschont oder denen man geholfen hatte.
Der Actionpart wiederum wird für Shooterveteranen zu leicht ausfallen, da man aus der Deckung schießen und den nicht sonderlich intelligenten Gegner mithilfe des Fadenkreuzes anvisieren kann. Schwieriger wird es, wenn größere Feindesgruppen oder gar Scharfschützen auf den Plan treten, doch auf normaler Stufe ist das für Fortgeschrittene gut zu schaffen.
Die beiden Elemente - Shooter und Rollenspiel - wären für sich genommen sicherlich unbefriedigend. Doch die Mischung macht's und in kaum einem anderen Spiel hat man derart das Gefühl, eine Figur in einem rasanten Actionfilm zu steuern. Die Dialoge, die persönlichen Geschichten der Squadmitglieder und natürlich die Squad selbst haben es mir angetan. Jack und Grunt sind für mich unvergessliche Typen und auch das Gefühl, Shepard, der Held der gesamten Menschheit zu sein, hat etwas. Ich kann den dritten Teil kaum erwarten! (November 2010)

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Dieses Spiel ist Teil einer Reihe:
I: Mass Effect (2008)
II: Mass Effect 2 (2010)
III: Mass Effect 3 (2012)