Entwickler

Future Games
- Tschechien

Titel

Black Mirror

Originaltitel

Black Mirror

Genre

Adventure

Spielzeit

15 Stunden

Erscheinungsjahr D

06.04.2004

Verfilmungen

Publisher

dtp

Altersfreigabe

ab 12

Wertung

Inhalt

Samuel Gordon kehrt nach zwölf Jahren erstmals zum Wohnsitz seiner Vorfahren zurück, um am Begräbnis seines Großvaters teilzunehmen. Samuel glaubt als einziger nicht daran, dass sein Großvater Selbstmord begangen hat und beginnt mit Nachforschungen. Schon bald ist er einem schrecklichen Geheimniss auf der Spur...

Spielerlebnis

+ Spielfigur männlich: Samuel Gordon
+ Professionelle Sprecher (z.B. Synchronstimme von Johnny Depp und Christian Bale), entsprechen dem Alter- Patziger, etwas unsympathischer Avatar; behandelt Angestellte herablassend
- Unmoralisches Verhalten mit Diebstahl, Entwenden von Beweisstücken etc
+ Buchreife Dialoge, ausgestaltete Hintergrundgeschichte- Dialoge können aber auch etwas langatmig werden, Bücher werden zuweilen sehr langsam vorgelesen
+ Lebensnahe Gespräche, glaubwürdig
+ Es kommen (fast) nie dieselben Bemerkungen
- Rechtschreibfehler in den Büchern
- Lange Wartepausen, bevor jemand z.B. auf's Ansprechen reagiert (Wirt trocknet seine Gläser ab und antwortet erst danach). Man wartet auch jedesmal, nachdem man etwas aufgesammelt hat
+ Düstere Atmosphäre durch Raunen, heulenden Wind, Vogelgezwitscher, Musik- Teilweise zu brutal für meinen Geschmack
+ Jeder scheint etwas zu verbergen- Undurchsichtige Familienverhältnisse. Erst am Schluss verstand ich, wie sie alle miteinander verwandt sind
+ Man kann sich auch viele Dinge ansehen, die eigentlich keine Bedeutung haben, die aber das ganze lebendiger, interaktiver machen. D.h. es lässt sich vieles entdecken
+ Auch Dinge, die man erst später braucht, kann man bereits mitnehmen- Manchmal aber auch nicht und man muss zurückkehren, obwohl man dachte, ein Raum/ein Bild wäre bereits durchsucht
+ Abwechslungsreiche, zumeist logische Rätsel- Schieberätsel wie gehabt. Manches mal hätte ich eine andere Lösung naheliegender gefunden
- Der kleinste Planet ist nicht Pluto, sondern Merkur!
+ Ein Rätsel hat nie länger als eine halbe Stunde benötigt. Zweimal musste ich ein Buch zur Hand nehmen- Zweimal musste ich die Lösung nachsehen: Den verdammten Schädel habe ich absolut nicht gefunden! Und der Code schien mir die abgegriffene 5 zu beinhalten
- Ich trauere immer noch den Scores hinterher, die man in den alten Sierra-Adventures für die Lösung von Aufgaben/Rätseln bekommen hat. Die Punkte wirkten echt belohnend
+ Hauptfigur gibt (selten) Hinweise, was als nächstes zu tun ist- Ansonsten muss man eben alle Orte abklappern und mit allen Leuten nochmals reden
- Auflösung ist keine Überraschung, kündigte sich schon sehr lange an
- Nachdem man es durch hat, reizt es nicht zu einer Wiederholung. Dafür war es auch zu ernst (man vergleiche es mit Monkey Island) und die Charaktere waren einfach nicht sympathisch

Grafik

+ Sehr schöne, aufwendig ausgestaltete Szenerien- Pixelige Figuren
+ Atmosphärisch mit Schatten und dunklen Ecken- Zumeist starre Bilder, teilweise gibt es Versuche, dies durch Schmetterlinge u.ä. aufzulockern, aber dennoch tot wirkend (Myst nicht unähnlich)
+ Gute Zwischensequenzen- Aber gleich drei- oder viermal (?) dieselbe Aufwachanimation
- Endsequenz dauerte nur ein paar Sekunden, dann war es abrupt zu Ende

Komfort

- Kein Tagebuch oder Logbuch, welches einem helfen würde, nach einer Woche Pause wieder in das Spiel hineinzufinden
+ Steuerung der Spielfigur geht leicht von der Hand- Rechtsklick löst weitere Aktionen aus, was man nur durch Lektüre des Handbuchs erfährt
+ Interaktiver Mauszeiger macht klar, welche Stellen/Dinge man manipulieren kann
+ Gesprächsthemen werden in der Dialogleiste als Symbole angezeigt, man muss also nicht jeden Gegenstand an jeder einzelnen Person durchprobieren
+ Man kann einen Raum oder eine Gegend nicht verlassen, bis man nicht alles erledigt hat. Erspart viel Sucherei
- Hauptmenü habe ich nur durch Lesen des Handbuchs entdeckt. Nicht wie üblich durch Escape erreichbar, sondern durch Anfahren der rechten oberen Ecke des Bildschirms
+ Mit Doppelklick ist man schneller am Ausgang- Spielfigur kann nicht rennen
- Man kann ohne Vorwarnung sterben, also häufig speichern!
+ Gegenstände verschwinden, sobald man sie nicht mehr benötigt. Man hat auch nichts Unnützes dabei
+ Sehr schnelles Laden und Speichern- An den Savegames steht keine Uhrzeit, so dass ich nicht mehr wusste, welches das aktuelle war. Da hilft nur, laden und nachsehen, welches neuer sein könnte oder im Windows Explorer nachsehen

Ausstattung

+ 1 CD
+ Im sehr dünnen Handbuch steht alles drin, was man braucht. Bei Adventures ist sowieso fast alles selbsterklärend

FAZIT:
"Black Mirror" ist ein düsteres Adventure voller Geheimnisse und Mystik und obwohl die Hauptfigur leider nicht sonderlich sympathisch herüberkommt, will man doch erfahren, was damals geschehen ist. Die Entdeckerlust greift insbesondere durch die Tatsache, dass die Hintergründe detailliert ausgestaltet sind und was für's Auge bieten. Man kann sich zudem sehr viele Dinge ansehen und löst Rätsel auf die altmodische Weise: Kombinations- und Inventarrätsel. Doch Achtung: Man kann sterben! (August 2006)

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Dieses Spiel ist Teil einer Reihe:
1: Black Mirror (2004)
2: Black Mirror 2 (2009)
3: Black Mirror 3 (2011)