Entwickler

Daedalic Entertainment
- Deutschland

Titel

Edna bricht aus

Originaltitel

-

Genre

Adventure

Spielzeit

12 Stunden

Erscheinungsjahr D

18.11.2008

Verfilmungen

Publisher

Daedalic Entertainment

Altersfreigabe

ab 0

Wertung

Inhalt

Edna erwacht bar jeder Erinnerung in einer Gummizelle auf, bekleidet lediglich mit einem nach hinten geöffneten OP-Hemd. Warum ist sie hier? Stoffhase Harvey weiß auch keine Antwort, schließlich sind die beiden geistig völlig gesund...

Spielerlebnis

+ Spielfigur weiblich und männlich: Edna und der Stoffhase Harvey
- Teils unmotivierte Sprecher
+ Retromusik wie aus den 90ern, also Anfang 90er- Man hört nur simples Gedudel
- Seltsame Geräusche sind zu hören, die oft nicht zur Szene passen. Außerdem klingt der Ton dumpf
- Es gibt sehr wenig zu entdecken
+ Zu allem haben Edna oder Harvey einen blöden Spruch in petto. Das animiert dazu, jeden Gegenstand mal in der Umwelt auszuprobieren- Oft nicht mein Humor
+ Anspielungen auf andere Spiele (Monkey Island), Filme (Star Wars, die Serie ALF) und Bücher (Der Herr der Ringe)
+ Ungewöhnliches Szenario, in dem man lauter abgedrehte Gestalten trifft - schließlich befindet man sich in einer Nervenheilanstalt
+ Tolle Idee: Das Telemorphen. Das bedeutet, mithilfe Harveys und eines Schlüsselreizes, etwa eines bestimmten Gegenstandes, reist man in der Zeit zurück. Als kleines Mädchen Edna spielt man dann Ereignisse in der Vergangenheit nach
- Das abgedrehte Szenario zieht als Folge nach sich, dass die Rätsel ebenso irre sind. Logik? Nachvollziehbarkeit? Oft pures Wunschdenken. Dabei verhindert die umständliche Bedienung, dass man "mal eben" ein paar Dinge ausprobiert. Auf Dauer ist das wirklich frustrierend, da man an manchen Stellen einfach nicht weiterkommt und sich stattdessen blöde Kommentare der Spielfiguren anhören muss, die man in dem Moment überhaupt nicht witzig findet
- Sehr viele Dialoge muss man mehrmals durcharbeiten, damit man durch die Wahl der korrekten Antworten weiterkommt
- Wird man vom Wärter erwischt, kommt man in die Zelle zurück. Diese Sequenz lässt sich aber nicht abbrechen! Und man muss stets auf's Neue durch den Gang kriechen
- Sehr viele und lange Laufwege
- Da man fast sofort das gesamte Irrenhaus betreten kann, fehlt die Motivation, sich neue Räume zu "erspielen". Außerdem steht man oft auf dem Schlauch, was als nächstes zu tun ist
- Wieso ist das Spiel ab 0 freigegeben? Die Kleinen die Anspielungen nicht, können die Rätsel nicht lösen und werden am Ende mit einem Mord konfrontiert

Grafik

- Wenig Farbvielfalt, große Flächen von ein und derselben Farbe
- Feste und geringe Auslösung von 640x480?
- Man spielt dadurch in einem kleinen Fenster
+ Comichafter Stil, wie ein Zeichentrickfilm- Sehr wenig Details, sowohl an den Figuren, als auch in der Umgebung
- Keine Schatten
- Eckige Bewegungen, bei denen etliche Zwischenschritte fehlen. Das wirkt, als würde man bei einem Zeichentrickfilm nur jedes fünfte Bild zeigen
- Edna kann sich nur in x- und y-Richtung, sowie diagonal bewegen. Das sieht seltsam aus
+ Figuren blinzeln und der Mund bewegt sich beim Sprechen- Nicht lippensynchron

Komfort

- Nur zwei Optionen lassen sich anpassen: Musik an/aus, Untertitel an/aus
+ Retro: Die Bedienung anhand von Schaltflächen wie "Ansehen", "Nehmen", "Reden", "Benutzen" und "Inventar"- Jede Aktion erfordert daher mehrere Klicks: Erst auf das Verb, z.B. benutzen, dann auf den Gegenstand und schließlich auf das Ding, mit dem man ersteren verwenden will. Das nervt auf Dauer
- Speichern dauert lange
+ Laden dauert zum Glück nicht ganz so lange

Ausstattung

+ 1 DVD
+ Bunt bedrucktes Handbuch, in dem die Bedienelemente und die Installation erklärt werden. Darüber hinaus findet sich dort die Lösung für die ersten Spielminuten. In Hochglanz und mit vielen Screenshots

FAZIT:
"Edna bricht aus" ist wirklich etwas Besonderes. Nicht nur in Sachen Grafik schwimmen die Entwickler gegen den Strom und bieten uns statt dreidimensionaler Umgebungen altbackene Zeichnungen und simple Strichmännchen. Darüber hinaus gibt es das "Telemorphen", mit dem man in die Vergangenheit reisen kann, um dort wichtige Dinge für die Gegenwart zu lernen oder zu erfahren. Alle Zeichen stehen also auf Retro, nicht nur in den zahlreichen Anspielungen auf bekannte Genregrößen wie "Indiana Jones" oder "Monkey Island".
Doch Humor ist bekanntlich Geschmackssache und aufgrund meiner stetig wachsenden Langeweile, unterbrochen von Phasen stärkster Frustration, konnte ich vieles einfach nicht witzig finden. Das würde ja noch angehen, wären da nicht die in meinen Augen völlig unsinnigen Rätsel, die teilweise überhaupt nicht nachvollziehbar sind (Stichwort Decke und Waschen). Nur weil etwas anders ist, muss es noch lange nicht gut sein. (Dezember 2009)

Sie mochten dieses Spiel? Dann könnte Ihnen auch gefallen:
Dieses Spiel ist Teil einer Reihe:
1: Edna bricht aus (2008)
2: Harveys Neue Augen (2011)