Entwickler

Revolution Software
- England

Titel

Baphomets Fluch

Originaltitel

Broken Sword:
The Shadow of the Templars

Genre

Adventure

Spielzeit

10 Stunden

Erscheinungsjahr D

1996

Verfilmungen

Publisher

Virgin Interactive Entertainment
(inzw. Avalon Interactive)

Altersfreigabe

ab 12

Wertung

Inhalt

Als amerikanischer Tourist in Paris sitzt man gerade auf der Terrasse eines gemütlichen Cafés, als ein Clown an einem vorbei ins Innere stürmt und wenig später mit einem Koffer in der Hand flüchtet. Als das Café kurz darauf explodiert, ist das Chaos perfekt. Doch George Stobbart gibt sich mit den lauen Ermittlungen der hiesigen Polizei nicht zufrieden und forscht selbst nach. Dabei erhält er Hilfe von der hübschen Zeitungsfotografin Nicole Collard...

Spielerlebnis

+ Spielfigur männlich: George Stobbart
+ Einige gute deutsche Sprecher- Andere wirken teilweise etwas gelangweilt
+ Schrittgeräusche passen zum Untergrund; Metallleiter, Asphalt usw
+ Dezente Musikuntermalung- Nur Kaufhausgedudel
+ Es beginnt äußerst mysteriös, da man überhaupt nicht weiß, wer die Beteiligten sind und warum das Café gesprengt wurde- Es ist allerdings höchst eigentümlich, dass gerade eine Bombe hochgegangen ist und der Arbeiter auf der Baustelle nebenan munter weiterhackt
- Der Handlung geht bald die Puste aus, Verschwörungstheorien gab es schon zuhauf
- Die Spielfigur labert was vom Gedröhn des Verkehrs, dabei ist es still bis auf das Vogelgezwitscher
+ George gibt ironische Kommentare von sich- George fungiert als Ich-Erzähler, was zuweilen befremdlich wirkt, wenn er sagt: "Ich beschließe, dass ich es satt habe..."
- Man muss bestimmte Gesprächsoptionen mehrmals anklicken, bevor man etwas erfährt
- Die Beteiligten wirken seltsam gelassen angesichts eines Mordes und eines Killers, der bereits drei Menschen auf dem Gewissen hat
- In den einzelnen Szenen gibt es nur wenig zu entdecken
- In manchen sogar absolut gar nichts
- Man kann ohne Vorwarnung sterben!!! Da hilft nur Spielstand laden oder von vorn anfangen
- Es erscheint unlogisch, dass Nico als Journalistin zu Hause sitzen bleibt und die Hände in den Schoß legt, obwohl sie derart erpicht auf die Story war. George macht die ganze Arbeit, selbst wenn es darum geht, mit Leuten zu sprechen, die Nico kennt
+ Nach und nach werden neue Orte auf der Karte freigeschaltet
+ Man bereist unterschiedliche Länder: Paris, Frankreich. Irland. Spanien. Syrien.
- Oft muss man warten, bis die Person, mit der man sprechen will, seine "Aktion" beendet hat
- Der Junge in Irland sieht aus, als sei er über vierzig
- George stellt unsinnige Fragen wie die nach einem Clown, der in Irland immer noch kostümiert herumrennt
+ Gut: In manchen Gesprächen erhält man Hinweise darauf, an welcher Stelle man sich weiter umsehen sollte
- Gefühlte 90% aller "Rätsel" bestehen darin, mit der richtigen Person über das richtige Thema zu sprechen
- Das Inventar kommt kaum zum Einsatz, um es etwa in der Umgebung zu verwenden oder Gegenstände miteinander zu kombinieren
- Inventar dient fast ausschließlich als Gesprächsthema
- Die vorhandenen Rätsel waren - von der Ziege einmal abgesehen - allzu leicht
+ Man lernt etwas Geschichtliches, etwa den Werdegang der Tempelritter und weshalb sie so genannt werden

Grafik

+ Grafik im Comicstil mit schwarz umrandeten Figuren
+ Gute Animationen für ein solch altes Spiel
+ Lippen bewegen sich beim Sorechen, Augen blinzeln
+ Jeder Handgriff wird in Spielgrafik umgesetzt
- Das gesamte Bild zuckt unter Windows Vista alle paar Sekunden
+ Vögel fliegen umher, Autos fahren vorbei- Ansonsten ist die Umgebung sehr starr
+ Umgebung weist einige Details auf wie Schatten, Vorhänge, Pflanzern, Statuen, Müll
+ Zwischensequenzen sehen aus wie ein Zeichentrickfilm

Komfort

- Lästig: Bei Installationsbeginn wird alles vorgelesen, ohne dass man das Geschwätz abbrechen kann
+ Während der eigentlichen Installation kann man Pong spielen
+ Interaktiver Mauszeiger: Wird zur Lupe, wenn man etwas betrachten kann, zum Mund wenn man jemanden ansprechen kann, zur Figur wenn man gehen kann und zu sich drehenden Zahnrädern, wenn man etwas manipulieren kann
+ Wenn man etwas benutzen kann, kann man es sich mit Rechtsklick erst einmal ansehen
+ Über eine Karte reist man an die verschiedenen Orte
- George rennt nicht
+ Untertitel lassen sich einblenden
+ Fährt man mit dem Mauszeiger an den oberen Bildschirmrand, erscheint das Inventar
+ Wenn man etwas nicht machen oder einen Gegenstand nicht mit einem anderen verwenden kann, zuckt George einfach mit den Schultern
+ In Dialogen werden die Gesprächsoptionen in Form kleiner Bilchen angezeigt, zum Beispiel dem Kopf einer Person, über die man jemanden ausfragen will
+ In Gesprächen wird zudem automatisch das Inventar eingeblendet, so dass man die Gegenstände gleich auf den Gesprächspartner anwenden kann
- Man muss während des Spiels des öfteren die CD wechseln
- Seltsame Sprunghaftigkeit: In einem Moment steigt man in die verborgenen Ruinen des Tempels hinunter, dann steht man auf einmal wieder in Nicos Wohnung

Ausstattung

+ 2 CDs
- Handbuch nur als PDF auf CD

FAZIT:
Wenn von der guten alten Zeit geschwärmt wird, kann damit wohl kaum das vorliegende Spiel gemeint sein. In Sachen Bedienkomfort können sich zwar aktuelle Titel wie "Still Life 2" eine Scheibe abschneiden und die Gespräche sind zum Teil sehr lehrreich, vor allem wenn man sich wie ich ein wenig für Geschichte interessiert. Außerdem sind Georges Kommentare wunderbar ironisch. Leider sind die meisten Dialoge völlig belanglos und es geht vor allem darum, die eine Person zu finden, mit der man sprechen muss, um endlich weiterzukommen. Kombinationsrätsel oder generell Rätsel, bei denen man das Inventar benötigt, kann man an einer Hand abzählen. Das ist für ein Adventure zuwenig, wie ich finde und darum fand ich "Baphomets Fluch" zu großen Teilen schlicht und einfach öde. (Januar 2010)

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Dieses Spiel ist Teil einer Reihe:
I: Baphomets Fluch (1996)
II: Baphomets Fluch II: Die Spiegel der Finsternis (1997)
III: Baphomets Fluch III: Der schlafende Drache (2003)
IV: Baphomets Fluch IV: Der Engel des Todes (2006)

im Original:
I: Broken Sword: The Shadow of the Templars
II: Broken Sword II: The Smoking Mirror
III: Broken Sword III: The Sleeping Dragon
IV: Broken Sword IV: The Angel Of Death