Autor

Gretsch, Ulla & Lissner, Babette

Titel

Elternratgeber Computer - Chancen und Gefahren für die kindliche Entwicklung

Originaltitel

Genre

Sachbuch

Seiten

215

Erscheinungsjahr

1995

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Rowohlt

Wertung

Inhalt

Nach einem kurzen Streifzug durch die Geschichte des Computers werden die Orte genannt, in die dieses Medium Einzug gefunden hat. Dann wenden sich die Autorinnen den Spielen zu, stellen ein paar Beispiele vor und klären auf über die unterschiedlichen Genre und möglichen Auswirkungen aif Kinder und Jugendliche. "Mit Computern lernen" ist ein weiteres Thema, während Hardware und Hinweise für den Kauf eines PCs den Abschluss bilden...

Rezension

Zunächst einmal ist natürlich das Alter dieses Ratgebers zu nennen, wegen dem ich es nur bedingt empfehlen würde, da C64 und Atari schon seit einiger Zeit eingemottet sind. Auch die erwähnte Software kann keinem mehr als Einkaufszettel dienen. Was mich jedoch besonders interessierte war das Kapitel über mögliche Folgen für die Kinder, seien es gesundheitliche, soziale oder emotionale. Dies alles könnte eintreten und die beiden Autorinnen versuchen auch ansatzweise, herauszustellen, wie man solches verhindern könnte. Durch feste Regeln etwa, der Beschäftigung mit dem Nachwuchs und dem Anbieten von Möglichkeiten, die Welt direkt und selbst zu entdecken. Mir fehlten allerdings wieder einmal die Beweise für die Folgen des Spielens. Wie sie richtig anmerken, fehlte es zu ihrer Zeit an sauber durchgeführten Langzeitstudien, die mit der Widersprüchlichkeit der bereits durchgeführten Forschung aufräumen könnten. Je nachdem, welche Meinung der Durchführende einer Studie vertritt, wird vor Spielen gewarnt oder abgewunken. Da sollte sich wirklich mal etwas tun, auch wenn dies sehr schwer sein dürfte und man nie mit 100%iger Sicherheit eine Aussage treffen kann.
Ein paar Interviews mit Computer spielenden Kindern wurden von den Autorinnen durchgeführt, wobei mich sehr gestört hat, wie daraus Verallgemeinerungen abgeleitet werden und mutig von den paar Leutchen, die wahrlich keine repräsentative Stichprobe stellen, auf alle anderen geschlossen wird. Gut fand ich hingegen den Abschnitt über das Spielen generell, welche Funktion es in welchem Lebensalter erfüllt und wie bzw. was dabei überwiegend gespielt wird. Den Rest fand ich nicht sehr ergiebig, ein paar Projekte für das Erlernen vom Umgang mit Computern werden vorgestellt, doch konkrete Vorschläge für Eltern sind nur spärlich gesät und sehr allgemein gehalten. Kurzum, das meiste konnte man sich eh schon denken.
Es gibt sicher fundiertere Ratgeber für verunsicherte Erwachsene, die mehr als nur einen groben Überblick zu gewähren verstehen und "Dune I" und "Dune II" nicht zu den Rollenspielen packen. Für mich sind das waschechte Strategiespiele, die zudem sicher nicht auf dem Film "Wüstensöhne" basieren, sondern "Dune - Der Wüstenplanet" und dem gleichnamigen Roman von Frank Herbert. "Wolf 3D" hielten sie wahrscheinlich auch für den richtigen Titel, der wohl eher "Wolfenstein 3D" lautet.
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