Autor

Horn, Ulrike

Titel

Freie Wahl für freie Mütter! Beruf und Familie - alles zu seiner Zeit

Originaltitel

Genre

Sachbuch

Seiten

180

Erscheinungsjahr

2002

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Kreuz

Wertung

Inhalt

Moderne Frauen wollen heutzutage beides, Beruf und Familie und frei darüber entscheiden, zu wem sie ihre Kinder in Obhut geben, wenn sie nicht gar selbst daheim bleiben wollen. Dafür müssen einige gesellschaftliche Voraussetzungen geschaffen werden, um den Frauen zu ermöglichen, ihr Leben nach ihren eigenen Bedürfnissen zu gestalten...

Rezension

Auch in ihrem zweiten Buch spricht Horn das Thema der Anerkennung von Erziehung als Arbeit an, was sie aber zum großen Teil mit genau denselben Worten oder gar Sätzen wie in "Neue Mütter hat das Land" tut. Neue Argumente findet man hier nicht, nur ein paar neue Themen wie Solidarität und Netzwerke unter Frauen, die viel zum neuen Bild der Nur-Mütter beitragen könnten. Ferner werden drei Ansätze zur Realisierung eines Erziehungsgeldes für die Betreuung der eigenen Kinder vorgestellt, was in dem Vorgänger gefehlt hatte. Nur leider lassen sie sich nicht so einfach realisieren und es sieht auch nicht danach aus, als würde es bald einen Konsens darüber geben. Die Finanzierung einer solchen Unterstützung wird fast völlig außer acht gelassen und nur gesagt, dafür würden sich Subventionen für Tagesstätten etwa erübrigen und schließlich gelange ein Teil des Geldes als Sozialabgabe wieder zurück zum Staat. Überzeugend finde ich das nicht - alles, was Horn macht, ist fordern und übersieht dabei, dass unser Sozialstaat schon aus dem letzten Loch pfeift und kaum mehr die Rente sichern kann. Ich frage mich, wieso es früher so gut geklappt hat mit nur einem Einkommen und mindestens zwei Kindern. Sind unsere Bedürfnisse derart gestiegen? Oder liegt es daran, dass der Zusammenhalt in Familien und dem Freundeskreis nicht mehr so gut greift und man sich gegenseitig nicht mehr so stark aushilft?
Vielleicht habe ich ja ein Brett vor dem Kopf, aber Horns Sicht erscheint mir überzogen oder mir geht es zu gut und ich sehe die Not der Nur-Mütter-Familien nicht. Aber sprechen nicht die von der Autorin selbst angeführten Statistiken dagegen, dass 23% der westdeutschen und 43% der ostdeutschen Mütter arbeiten gehen, weil sie zum Unterhalt beitragen müssen? Ergo müsste die meisten nicht wegen des Geldes arbeiten und außerdem erwähnt Frau Horn in ihrem letzten Buch, dass viele dabei übersehen, dass das zusätzliche Einkommen fast zur Gänze wieder von den Kosten für die Betreuung der Kinder aufgefressen wird. Hat sie das vergessen? Dann geht es ja doch wieder um die Unabhängigkeit vom Mann, oder?
Ich bin schon total konfus von dem sprunghaften Argumentationsstil Horns und kann daher nur empfehlen, sich selbst darüber Gedanken zu machen, über dieses Thema zu diskutieren und sich eine eigene Meinung dazu zu bilden. Vorliegendes Buch ist für eine umfassende Erörterung dieses Anliegens zu polemisch, aber man kann aus dem vielen blabla und den ständigen Wiederholungen für sich selbst eine Lehre ziehen.
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