Autor

Ariely, Dan

Titel

Denken hilft zwar, nützt aber nichts
- Warum wir immer wieder unvernünftige Entscheidungen treffen

Originaltitel

Predictably Irrational
- The Hidden Forces That Shape Our Decisions

Genre

Sachbuch

Seiten

316

Erscheinungsjahr

2007

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Drömer (Teil v. Knaur)

Website des Autors

www.predictablyirrational.com

Wertung

Inhalt

Dan Ariely ist Professor für Verhaltensökonomik am weltberühmten MIT und geht in seinen Experimenten der Frage nach, warum Menschen sich – oft widersinnigerweise – für eine bestimmte Sache entscheiden und wie sich diese Wahl beeinflussen lässt. So wurde zum Beispiel gezeigt, dass Reklametafeln mit Preisen uns in größerem Maße lenken, als wir uns das eingestehen wollen, dass Gratisbeigaben zum Kauf von etwas locken, das wir gar nicht brauchen und wir bei sexueller Erregung scheinbar anderer Meinung sind als im neutralen Zustand...

Rezension

Wie man sieht, hat Ariely Bereiche untersucht, die praktisch jeden von uns betreffen. Wer verschiebt denn nicht nur allzu gerne seinen Termin beim Zahnarzt oder hat sich zu der Überlegung hinreißen lassen, dass teure Medikamente sicher besser wirken als billige? Nahezu jede Erkenntnis, die der Autor durch seine Experimente gewonnen hat, lässt sich auf den Alltag übertragen. Genau deshalb war ich bei der Lektüre wie elektrisiert. Würde ich bestimmte Verhaltensweisen ablegen können, nun, da ich wusste, warum ich etwas tat? Leider nennt der Autor Beispiele aus seinem eigenen Leben und zeigt, dass es fast unmöglich ist, seine Automatismen abzulegen. Womit wir beim nächsten positiven Aspekt dieses Buchs wären, nämlich den vielen exemplarischen Situationen, mithilfe derer Ariely die aus seinen Studien gewonnenen Erkenntnisse veranschaulicht. Gleichzeitig war ich ein wenig genervt durch die Tatsache, dass der Autor – was typisch ist für ein amerikanisches Sachbuch – alles hundertmal erläutert, was man bereits beim ersten Mal kapiert hatte. Der Vorteil ist, dass am Ende wohl jeder verstanden haben müsste, was gemeint war. Nicht zuletzt dank der sehr einfach gehaltenen Sprache und dem fast gänzlichen Verzicht auf Fachjargon.
Eingeteilt ist das Werk in 13 Kapitel, in großer Schrift gedruckt, mit großzügigem Anhang nebst genauen Quellenangaben und Dankesbezeugungen an Arielys Mitstreiter. Der dadurch entstandene Eindruck, man halte 300 Seiten an geballtem Wissen in Händen, trügt daher. Der Autor wiederholt sich oft und jedes Kapitel schließt mit seiner ganz persönlichen Meinung ab. Der Forscher versucht immer wieder, seine Theorien zu verifizieren und zu verfeinern und scheint sehr gewissenhaft zu arbeiten (mal abgesehen von der Tatsache, dass die Auswahl seiner Probanden nicht zufällig ist und daher wenig repräsentativ). Sein Verdienst ist es, dass hochinteressante Themen, die wohl jeden betreffen, zu Unterhaltung umfunktioniert werden und damit selbst vollkommene Laien der empirischen Forschung näher bringen.