Autor

Munthe, Axel

Titel

Das Buch von San Michele

Originaltitel

The Book of San Michele

Genre

Autobiographie

Seiten

463

Erscheinungsjahr

1928

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

List

Wertung

Inhalt

In dem autobiographischen Roman berichtet der Arzt Axel Munthe in mehr oder weniger zusammenhängenden Episoden über sein Leben am Anfang des 20. Jahrhunderts in England, Rom und auf Capri, wo man auch heute noch sein Haus San Michele besichtigen kann. Amüsante Anekdoten um hypochondrische Patienten und hysterische Weiber wechseln sich ab mit Berichten über Armut und den Kampf gegen die Cholera...

Rezension

Der Erzählstil des doch schon betagten Buches hat nichts von seiner Frische verloren, was vor allem der feinen Ironie Munthes, eines Schweden übrigens, zu verdanken ist. Es ist einfach toll, wie er mit den Menschen umzugehen versteht und versucht, konsequent nach seinen Überzeugungen zu leben und zu handeln. Natürlich kann man bei einer Autobiographie nicht ausschließen, dass der Autor einiges beschönigt, doch seine Einstellung kommt sehr gut rüber, wie ich finde. Und sie gefällt mir. Nur in dem einen Punkt über Straftäter und ihre Behandlung bin ich nicht so ganz einverstanden.
Das letzte Kapitel hätte man meiner Meinung nach weglassen können, es passt einfach nicht so richtig zu dem ansonsten "realistischen Szenario". Dieser Mann mit dem roten Mantel war sicher auch nur Ausdruck von Munthes romantischer Seite. Wie auch immer, dieses Buch aus längst vergangenen Zeiten, in den die moderne Psychologie noch in den Kinderschuhen steckte und Ärzte auch noch für die Psyche zuständig waren, bietet ein nie langweiliges Lesevergnügen. Schade nur, dass die Aneinanderreihung der Epsioden ein wenig sprunghaft wirkt und man sich ständig wieder neu orientieren muss. Außerdem bekommt man von der Zeit, in dem Munthe gelebt hat, kaum etwas mit, da hätte ich mir mehr gewünscht. Etwa Informationen über die Stadt, die Politik oder auch nur den unmittelbaren Umgebung. Dennoch habe dieses Buch sehr genossen, was vor allem am mir sympathischen Autor und dessen Humor lag.