Autor

Jacobs, Louise

Titel

Cafée Heimat - Die Geschichte meiner Familie

Originaltitel

Genre

Biographie

Seiten

398

Erscheinungsjahr

2006

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Ullstein

Wertung

Inhalt

Wer kennt sie nicht, die Jacobs-Krönung, den Kaffee in der grünen Packung? Die Enkelin des Mannes, der die Marke in Deutschland etabliert hat, also Walther Jacobs, machte sich auf die Suche nach ihren Wurzeln, die in ihrer Familie kaum Erwähnung finden. Der eine Zweig ist jüdisch, wurde vertrieben aus Hitler-Deutschland und begann ihre Odyssee in Lissabon. Später zogen die Jessuruns nach Amerika. Die Jacobs hingegen waren Bauern, deren jeweils Erstgeborener den Hof übernahm, während die nachfolgenden Söhne ihr Glück in der Stadt suchen mussten. So auch Walther Jacobs, der in das Kaffeegeschäft seines Onkels einstieg...

Rezension

Mit zwanzig Seiten an Fotos ist die vorliegende Biographie reich bebildert. Darüber hinaus besteht das Buch aus 14 Teilen, in denen zuerst die Herkunft der Jacobs, dann die der Jessuruns geschildert wird, um dann zusammengeführt zu werden in einer Zeit der Zusammenbrüche: Dem Zweiten Weltkrieg. Von dort an ist die Geschichte eine gemeinsame und man hat als Leser erst einmal eine Verschnaufpause mit Fritz und Else Jacobs und deren Kindern, die man eine kleine Weile durch ihren Alltag begleitet. Daraufhin häufen sich die Namen ein weiteres Mal und auch die Anzahl der Zeitsprünge nimmt erneut zu. Man kann zwar schon sagen, dass eine grobe chronologische Reihenfolge eingehalten wird, doch zumindest ich war des öfteren verloren: Wer ist das nun wieder? Wann spielt die Szene nochmal? Denn Szenen kann man die Episoden aus vorliegender Biographie wirklich nennen, da sie sich wie ein historischer Roman liest. Das erleichtert natürlich die Lektüre und macht sie anschaulicher, begreifbarer. Allerdings fragt man sich ständig, was davon erfunden, was eine wahre Anekdote ist. Die immer mal wieder auftauchenden Briefe und Dokumente sind sicher authentisch, doch was ist mit dem Rest?
NFerner erfährt man kaum etwas darüber, was die Jacobs überhaupt getan haben. Sie waren Unternehmer, schön und gut, aber wie kam der Gründer auf die Idee mit dem Kaffee, wie hat er die Sache angepackt? Stattdessen erfährt man, dass die jüngere Tochter Walthers keinen Spargel mag und auf welchen Wert die Besitztümer seiner aus Deutschland emigrierenden Mutter beziffert wurden. Nach nunmehr 100 Seiten mag ich nicht mehr, zu wenig Informationen gab es zudem, was mich interessiert hätte: Die Historie des Kaffee-Unternehmers.