Autor

Gili, Phillida

Titel

Aschenputtel: Ein Pop-up-Bilderbuch

Originaltitel

Cinderella

Genre

Kinderbuch

Altersempfehlung

ab 4-6 Jahren

Seiten

12

Erscheinungsjahr

2006

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Bloomsbury

ISBN

978-3-827051-58-5

Wertung

Illustrationen

Handlung

Inhalt

Die beiden hässlichen Stiefschwestern tun alles, um Aschenputtel das Leben schwer zu machen. Sie halsen ihr die Arbeit auf, für die sie selbst zu faul sind. Da flattert eines Tages eine Einladung zum Ball des Prinzen ins Haus. Doch das arme Aschenputtel hat nichts, was sie dafür anziehen könnte...

Rezension

Ein Problem, das viele Frauen kennen, ebenso wie dieses klassische Märchen aus der Sammlung der Gebrüder Grimm. Allerdings wurde es hier leicht abgewandelt und die drei Haselnüsse fehlen ebenso wie die Tauben, die Aschenputtel bei ihrer Sisyphusarbeit helfen: "Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen." Schade um dieses unvergessliche Sprüchlein. Gut finde ich hingegen, dass solch grausame Details wie das Beschneiden der Füße, um sich in die Schuhe zu zwängen, auch weggelassen wurden.
Obwohl die beweglichen Bilder die Hauptrolle spielen, liest sich das Märchen trotzdem sehr ansprechend, da zwar auf komplizierte Satzkonstruktionen verzichtet wurde, aber nicht in Kindersprache verfallen wird: "Als Aschenputtel den Ballsaal betrat, drehte sich ein jeder um und bestaunte die unbekannte Schöne." Wobei ich Aschenputtel nicht sonderlich attraktiv finde, was wahrscheinlich daran liegt, dass die Zeichnungen nicht sehr gelungen sind. Die Gesichter wirken leer bis hässlich und bestehen aus nur wenigen Strichen. Die Kleidung wiederum und die Umgebung sind reich gestaltet, bunt und voller schöner Einzelheiten wie verschiedene Muster auf den Roben, Rüschen, Bilder an den Wänden und die prachtvolle, goldene Kutsche. Lediglich der Empfangssalon, in dem Aschenputtel den Schuh anprobiert, wirkt ein wenig leer. Imposant sind vor allem der Ballsaal voller Adliger in ihren prachtvollsten Gewändern, sowie die Hochzeit am Ende, die man, im Gegensatz zu allen anderen Pop-Ups dieses Buches, sogar von hinten ansehen kann. Alle anderen Aufstehbilder sind lediglich vorne bedruckt.
Und zwar auf leider allzu dünnes Papier. Die Teile, an denen man zieht, sind etwas robuster, doch die Löcher, durch die sie hindurchgleiten, waren schon nach dem ersten Ansehen eingerissen. Das lässt nicht auf Langlebigkeit schließen. Ferner waren sämtliche Elemente beim Kauf miteinander verklebt, so dass ich vorsichtig zwischen die Seiten fassen und die Teile voneinander lösen musste. Womit ich beim nächsten Kritikpunkt wäre, nämlich den nach oben und unten hin offenen Seiten. Ich hätte es besser gefunden, wenn sie verklebt wären, denn jedesmal, wenn man das Buch aufklappt, wölbt sich alles hoch, wirft Wellen und funktioniert nicht mehr richtig. Das gesamte Werk ist dadurch total unförmig - die Qualität ist wirklich mies. "Made in Malaysia". Na wenigstens habe ich nur € 4,95 dafür gezahlt.
Aufgrund dessen, dass dieses lieblos zusammengepappte Werk (220 x 240 mm) wohl kein Jahr überdauern wird und die Zeichnungen nicht wirklich schön sind, hätte ich es fast mit der schlechstesten Bewertung versehen, wenn die Verfasserin nicht ein paar wirklich schöne Ideen gehabt hätte. Etwa die Einladung zum Ball des Prinzen, die in Form eines Umschlags auf die erste Seite geklebt wurde, aus dem man die Einladung in Form einer Karte herausnehmen kann. Oder dass man Aschenputtel umziehen kann, indem man an einem Stück Pappe zieht. Oder dass die Fee durch die Tür hereinkommt, wenn man die entsprechende Seite aufklappt, während ein Stern bis zum Kamin schwebt. Tja, wenn man sich nur nicht jedesmal ärgern würde, dass sich die nicht verklebten Seiten wölben und den Stern zu dem gelben Streifen werden lassen, der er ist. Die ganze Illusion dahin. Dazu dieser gelangweilte Ausdruck der Fee, in Kleidern wie die einer ältlichen Gouvernante. Schade finde ich auch, dass man zwar einige kleine Klappen öffnen kann, sich dahinter aber fast immer nur Mäuse und Ratten verbergen. In einer Tasse findet man ein paar Salamander, keine Ahnung, wie die da hinkommen. Da hätte ich mir mehr Abwechslung gewünscht.

Schon gewusst?
Die Autorin lebt zurzeit in London.
"Aschenputtel" ist von den Gebrüdern Grimm in deren Sammlung "Kinder- und Hausmärchen" (=KHM) aufgenommen worden. Es hat darin die Nummer KHM 21.

Sie mochten dieses Buch? Dann könnte Ihnen auch gefallen: