Autor

Sturgeon, Theodore
(= Waldo, Edward Hamilton)

Titel

Die Ersten ihrer Art

Originaltitel

More Than Human

Genre

Science Fiction

Seiten

255

Erscheinungsjahr

1955

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Ariadne

Wertung

Inhalt

Verlacht von den Bewohnern seines Dorfes zieht der Idiot in die Wälder und lebt dort auf sich allein gestellt, bis er eines Tages einem inneren Ruf folgt. Dieser führt ihn bis zu einem Haus, in dem zwei Mädchen von ihrem Vater wie Gefangene gehalten werden. Er teilt etwas mit Evelyn, das er bisher noch nie gespürt hatte, doch wird sie ihm entrissen und er ist wieder für sich. Bis die Kinder kommen, alle mit einer besonderen Fähigkeit und gemeinsam eine Gestalt...

Rezension

Das Wort Social SF lässt schon vermuten, dass es sich hier nicht um unreflektiertes Weltraumgeballer handelt, sondern um die Gemeinschaft der Menschen. Sturgeon sucht sich für seine Kritik an letzterer Außenseiter aus, die sich durch ihre Anderssein unterscheiden und sich von der Welt abkapseln. Schade nur, dass man sie nie richtig kennenlernt: Beanie und Bonnie sind sowieso nie da, Baby spricht nur, wenn es gefragt wird, Gerry definiert sich nur über seinen Zorn. Ein wenig seltsam mutet es zudem an, dass dass sich der Idiot auf einmal fast normal benimmt und tolle Talente entwickelt. Wo bleibt der Durchschnittsmensch in diesem Buch? Es gibt ihn nicht, obwohl es im Grunde um ihn und seine Zukunft geht. Sturgeon macht es sich dabei leicht - er präsentiert einige "more than human", die uns alle retten sollen, wobei sie dies immerhin nur durch ihre Menschlichkeit erreichen können. Aber dennoch bleibt ein fader Beigeschmack - ist es so nicht zu einfach?
Generell fand ich die Geschichte zu seicht, ich hätte mehr erwartet, mehr Kritik an der Gesellschaft, viel mehr Diskussionen um den Zustand dieser Welt. Es bleibt alle etwas oberflächlich und ist zu, ja, naiv, um mit anderen Utopien mithalten zu können. Was ganz interessant war, war die wechselnde Erzählperspektive, die der Eindimensionalität der Charaktere jedoch nicht entgegenwirken kann. Der Lektor verdient auch einen Rüffel: Manche Sätze wirken, als hätte man sie durch eine Übersetzungssoftware gejagt. Es sind nicht viele, aber gravierende Fehler, die mich störten, da man teilweise Worte ergänzen musste, damit der Satz überhaupt einen Sinn ergibt.
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