Autor

Spinrad, Norman Richard

Titel

Originaltitel

Deus X

Genre

Science Fiction

Seiten

177

Erscheinungsjahr

1992

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Spectra Books (Teil v. Random House)

Website des Autors

ourworld.compuserve.com

Wertung

Inhalt

Die Erde wurde das Opfer der Lebewesen, die sie selbst hervorgebracht hat. Der Mensch hat die Klimakatastrophe heraufbeschworen, einst küstennahe Gebiete sind überschwemmt, die Ozonschicht praktisch nicht mehr existent, ein Großteil der Bevölkerung wurde dahingerafft. Auch die Römisch-Katholische Kirche hat viele Gläubige verloren und kämpft um ihre Daseinsberechtigung. Gerade jetzt sieht sie sich vor ein neues Problem gestellt: Man kann eine "Kopie" von sich selbst im Rechner erstellen und somit quasi ewig leben. Doch sind diese "successor entities" Seelen der Menschen, die in Bits und Bytes weiterexisiteren oder nur seelenlose Programme? Die Päpstin wagt einen mutigen Schritt: Einer ihrer Priester, Father De Leone, ein vehementer Gegner der Theorie der Seelen im Computer, soll als Kopie seine eigene Existenz widerlegen...

Rezension

Ein wirklich faszinierendes Thema, das Spinrad damit aufgreift, obgleich man bei dieser Kontroverse wohl sowieso nie auf einen grünen Zweig kommen wird - die einen glauben an eine unsterbliche Seele, die anderen nicht. Somit setzt die Diskussion in dem Buch voraus, dass es überhaupt so etwas gibt wie eine Entität, die nach dem Tode des Menschen weiterexistiert. Aber egal, der "Roman" greift hiermit einen Punkt auf, das viele befürchten und wovor sie Angst haben, nämlich dass von ihnen selbst erschaffene Maschinen oder wie in diesem Fall eben Programme, künstliche Intelligenzen, ein eigenes Bewusstsein entwickeln und sich gegen sie richten könnten. Doch nicht nur darum geht es, vor allem theologische Fragen stehen im Vordergrund. Hier hat der Autor wohl seine Gedanken verewigen wollen ohne sich groß um eine Hintergrundstory dafür zu kümmern. Die Ideen werden nicht von der Geschichte getragen, sondern dem Leser vorgepflanzt, mit wenig drumherum. Die Fragestellung, ob die Programme Seelen haben oder nicht, ist wirklich interessant, aber einen Roman würde ich das nicht nennen. Auch fand ich es manchmal zu dick aufgetragen, dieses Gerede von Gott und Gott ist, wenn wir dem anderen die Hand reichen, Gott ist eben, was wir tun und so. Aber es ist sicherlich gut, einmal darüber nachzudenken, ob wir Menschen nicht aufpassen sollten, mit dem, was wir erschaffen und ob unsere Handlungen nicht auch Folgen für diese Schöpfung hat und nicht nur für uns. Als Unterhaltungslektüre ist dieses "Essay" aber nicht geeignet, da es weder richtige Charaktere, noch eine anständige Handlung hat.