Autor

Rushdie, Salman

Titel

Shalimar der Narr

Originaltitel

Shalimar the Clown

Genre

Drama

Seiten

536

Erscheinungsjahr

2005

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Rowohlt

Wertung

Inhalt

India und ihr Vater, einst Botschafter in der indischen Provinz Kaschmir, wo er Indias Mutter kennenlernte, haben kein sehr inniges Verhältnis. Ihre Beziehung ist geprägt von kühler Distanz, da Max Ophulos sich weigert, von Indias Mutter zu erzählen, die bei deren Geburt starb, während seine Tochter nicht einmal nach ihr zu fragen wagt. Der wortgewandte Max verbirgt sich hinter seiner Eloquenz und verbalen Ausbrüchen, so dass sein Chauffeur Shalimar noch stiller scheint, als er schon ist. India ist dennoch fasziniert von dem Fremden und auch seine Geschichte wird man erfahren...

Rezension

Von der ersten Seite an war ich beeindruckt von der Sprachgewalt dieses Romans, in dem sich Märchen mit Realität mischt. In opulenten Bildern erzählt Rushdie von dem schwierigen Verhältnis zwischen Vater und Tochter, die Visionen von der Zukunft zu haben scheint. Man begegnet India, Osteuropäern und schließlich Kaschmiri, wie auch Shalimar einer ist und wo ihm großes Glück und großes Unglück zuteil wurde. Nach etwa 70 Seiten habe ich mich allerdings ausgeklinkt, da ich mich nach dem starken Auftakt zunehmend langweilte. Es gibt nichts in der Stadt Los Angeles, das Rushdie nicht erwähnenswert fände und er verliert sich in Details, die ich viel lieber an die Protagonisten verwendet gesehen hätte. Mir kam es so vor, als würden die Figuren immer weiter an den Rand gedrängt und die Kühle zwischen India und Max schlich sich auch in meine Beziehung zu ihnen. Ungeduldig begann ich, über die Zeilen hinwegzufliegen, um ihnen wieder näherzukommen, doch Rushdie bot mir nur selten Gelegenheit dazu. Ferner erschien der erzählerische Ton immer häufiger bedeutungsschwanger, was durch den Inhalt nicht gerechtfertigt wurde und somit hohl wirkte. Kann sein, dass mein Eindruck täuscht. Kann auch sein, dass ich mich einfach nicht in der rechten Stimmung für dieses Buch befand. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass mir Rushdies Stil nach der anfänglichen Begeisterung doch nicht gefällt - aber das wird sich erweisen. Wenn ich wieder die Geduld aufbringe.