Autor

Hoffman, Jilliane

Titel

C.J. Townsend
I: Cupido

Originaltitel

C.J. Townsend
I: Retribution

Genre

Thriller

Seiten

448

Erscheinungsjahr

2004

Auszeichnungen

Verfilmungen

Retribution (2011)

Verlag

Penguin Books

Website des Autors

www.jillianehoffman.com

Wertung

Inhalt

Chloe Larson bereitet sich auf die Verabredung mit ihrem Freund vor, überzeugt davon, dass er ihr einen Heiratsantrag machen wird. Doch der Abend läuft nicht wie geplant. Sie haben Streit, er bringt sie nach Hause und geht. Aber sie ist nicht allein.. Ein Unbekannter mit einer Maske fällt über sie her. Zwölf Jahre später ist Staatsanwältin C.J. Townsend mit der Anklage gegen einen mutmaßlichen Serienmörder betraut, der genau solch eine Maske besitzt. Ist es derselbe und wird ihm trotz allem Gerechtigkeit wiederfahren oder blinde Rache?

Rezension

Das Beobachten des Opfers und der Überfall sind sehr spannend. Auch die Angst und die Unsicherheit, die Chloe daraufhin immer wieder heimsuchen sind glaubhaft. Was Hoffman einem mit den Morden auftischt, ist aber schon arg herb und nicht nötig. Es reicht wohl nicht, dass Menschen sterben, sie müssen auf die grausamste Art und Weise gequält werden. Warum muss jeder Autor noch einen draufsetzen? Beim Lesen lief es mit kalt den Rücken hinunter und das geschieht selten. Bleibt zu hoffen, dass sich nicht irgendein Irrer von diesem Buch, das auf deutsch übrigens "Cupido" heißt, inspirieren lässt.
Nach einer Weile wiederholt sich Hoffman leider in ihrer Beschreibung der Personen und es wird klar, dass sie nicht mehr Tiefe erhalten werden. Macht ja nichts, solange der Thrill stimmt. Der flacht zu meinem Bedauern nach dem beklemmenden Anfang ab, der zudem zum Teil etwas billig klingt mit dem ewigen "It was not supposed to happen like this". Aber irgendwie geht es immer weiter und man fährt fort zu lesen, weil man wissen will, wie C.J. ihren Gewissenskonflikt lösen wird. Hoffman neigt hierbei zu einer simplen Lösung: Ihre Befürwortung der Todesstrafe wird mehr als deutlich und C.J. setzt sich auch nicht wirklich mit ihrem Zwist auseinander. Dafür ist es sehr unterhaltsam, den Gerichtsprozess zu verfolgen, bis einem als erfahrener Thrillerkonsument nach 3/4 des Buches nach nur einem von Hoffman gegebenen Hinweis schlagartig klar wird, wie es enden wird. Der Schluss ist echt banal, tut mir leid. Warum wirkt das Haloperidol auf einmal nicht? Wieso wartet er so lange? Und welches Motiv steckt hinter seinen Taten? Hoffman erklärt nicht, sie unterhält und wäre mit ihren zahlreichen Klischees beinahe zu den netten Büchern gewandert. Einen Pluspunkt hat sie allerdings verdient mit ihrem Versuch, den Konflikt darzustellen, der C.J. umtreibt. Leider flüchtet sie sich dann in genretypische Verhaltens- und Handlungsmuster und gehört damit nicht in den Olymp der Thrillerromane.
Dieses Buch ist Teil einer Reihe:
C.J. Townsend
I: Cupido (2004)
II: Morpheus (2005)

im Original:
C.J. Townsend
I: Retribution
II: Last Witness