Autor

Godwy, Barbara

Titel

Der weiße Knochen

Originaltitel

The White Bone

Genre

Märchen-Abenteuer

Seiten

301

Erscheinungsjahr

1998

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Diana

Wertung

Inhalt

Die junge Elefantenkuh Matsch und ihre Adoptivfamilie die Sie-Schs wandern durch die Weiten Afrikas, die von einer nie dagewesenen Dürre heimgesucht werden. Die immer ausgedehnteren Wanderungen bringen die Elefantenherde unweigerlich in die Nähe der Menschen und sie werden das Opfer von Elfenbeinjägern, die schon ganze Familien ausgerottet haben. Die einzige Zuflucht würde der Sichere Ort bieten, zu dem sie nur der legendäre magische Weiße Knochen führen kann. Sie machen sich auf die gefahrvolle Suche, von der sie wissen, dass nicht alle sie überleben werden...

Rezension

Ein zauberhaftes Märchen breitet sich auf dem Papier aus, der mich trotz der Einfachheit seiner Sprache in seinen Bann gezogen hat. Mit kurzen, ungewundenen Sätzen erzählt Gowdy vom Schicksal und vom Leben der Elefantenherde, die sehr menschlich wirkt in ihrem Gefühlen und Ängsten, ihrer Kommunikation und ihrem (Aber)Glauben. Diesen einfachen Geschöpfen fühlte ich mich sofort verbunden und die einzigen Tiere, die in dem Buch nicht menschlich wirken, sind die Menschen selbst, die kaltblütig abschlachten und auch seelische Pein verursachen, da die Elefanten glauben, man könne derart verstümmelt nicht in "Die andere Domäne" übertreten. Die Geschichte selbst ist sehr simpel gestrickt, wie auch die 'Charaktere', eben wie im Märchen. Trotzdem ziehe ich den Hut vor Gowdys schönen Ideen wie die mit den Spiegelbildern und den Falken und der tollen Namensgebung, die die Elefanten gemäß dem Sprichwort 'nomen est omen' bezeichnet (z.B. Sie-Schwafelt oder Sie-Schreit). Wobei die stetige Wiederholung der Namen auch nerven kann, da die Elefanten nicht irgendwie anderweitig umschrieben werden können, da sie sich ja sehr ähnlich sehen. Und liegt es an der Übersetzung, dass das Baby, das Matsch in sich trägt, als Neugeborenes bezeichnet wird? Geboren ist es ja noch nicht und deshalb wirkt diese Bezeichnung fehl am Platze. Ein weiteres kleines Manko sind die teilweise argen Zeitsprünge, bei der man im ersten Moment nicht weiß, wo man sich jetzt wieder befindet und was in der Zwischenzeit passiert ist.
Mein Fazit: Eine wunderbar leichte Lektüre mit komischen und traurigen Momenten, zum entspannen und zum träumen...