Autor

Fry, Stephen

Titel

Der Sterne Tennisbälle

Originaltitel

The Stars' Tennis Balls

Genre

Humor

Seiten

391

Erscheinungsjahr

2000

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Aufbau Verlagsgruppe

Website des Autors

www.stephenfry.com

Wertung

Inhalt

Unverschämtes Glück begleitet Ned Madstones Leben - gut aussehend, intelligent, sportlich, erfolgreich in der Schule und eine tolle Freundin dazu. Was Wunder, dass in den weniger vom Schicksal Begünstigten der Neid brodelt. Drei Menschen, die Ned Freunde nennt, spielen ein falsches Spiel mit ihm und wollen ihm so richtig eins auswischen. Doch der üble Streich hat ungeahnte Konsequenzen...

Rezension

Ein wenig skeptisch nach all den Lobpreisungen auf dem Einband war ich schon - doch bald wurden diese Bedenken von Frys ironisch-lockerem Schreibstil hinweggefegt. Das mit dem "Feuerwerk aus Slapstick und urkomischen Dialogen" sollte man aber trotzdem nicht allzu wörtlich nehmen. Der Roman ist alles andere als plump witzig oder albern, wie man aus der Bezeichnung Slapstick schließen könnte. Es ist britischer, schwarzer Humor par excellence, dabei hintergründig und äußerst treffsicher. Ein Roman über den Grafen von Monte Christo der heutigen Zeit, unerbittlich in seiner Rache. Doch was hat er am Ende davon? Am Anfang hatte ich ihn bemitleidet und die anderen verachtet, dann kehrte sich das größtenteils um. Ich verstehe nicht, wie er so grausam werden konnte. Der Autor hatte jedoch sichtlich Freude daran, seiner sadistischen Seite die Führung zu überlassen und das merkt man dem Buch auch an, da es mir als Leser genausoviel Spaß machte, die Geschichte vor meinem geistigen Auge ablaufen zu lassen (bis eben auf die wenigen unappetitlichen Szenen). Es hat mich gepackt und begeistert. Hier verschwimmen die Grenzen zwischen gut und böse, zwischen Recht und Unrecht, hier zerbröckeln die Illusionen. Und während man das Geschehen gebannt verfolgt, hofft man insgeheim, dass man selbst nie eine solche Kausalkette anstößt, um sich solch einen Feind zu schaffen. Oder wäre es möglich, dass man aufgrund irgendeiner Tat solch jemanden irgendwo hocken hat, der seine Fäden spinnt?! Ich denke mal nicht, klopfe aber dennoch dreimal auf Holz und empfehle Ihnen, rasch zum nächsten Buchhändler oder der nächsten Bücherei zu eilen und sich dieses auf kluge Weise komische Werk zuzulegen.