Autor

Bomm, Manfred

Titel

Kommissar Häberle-Reihe
III: Trugschluss

Originaltitel

-

Genre

Krimi

Seiten

419

Erscheinungsjahr

2005

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Gmeiner

Website des Autors

Wertung

Inhalt

Neben dem Funkturm eines umzäunten Militärgeländes auf der Schwäbischen Alb wird eine völlig verkohlte, nicht zu identifizierende Leiche gefunden. Es gibt keinerlei Anhaltspunkte, anhand derer Kommissar Häberle aus Göppingen feststellen könnte, wer der Tote war, geschweige denn, wer ihn umgebracht haben könnte. Jahre später tauchen jedoch neue Spuren auf und sie scheinen mit dem geheimnisvollen Brummton in Zusammenhang zu stehen, den einige Menschen zu hören behaupten...

Rezension

Der Gmeiner Verlag ist laut eigenen Angaben der „Spezialist für Themen-Krimis mit Lokalkolorit“ und tatsächlich habe ich noch kein Buch gelesen, das in Orten spielte, die nur wenige Kilometer von mir entfernt sind. Nur durch Zufall bin ich in der Bücherei auf vorliegenden Roman gestoßen und obwohl ich Krimis gegenüber skeptisch bin, die zu nah an mir dran sind und in die ich quasi nicht entfliehen kann, hat mich „Trugschluss“ nur bedingt enttäuscht. Positiv aufgefallen ist mir der versierte Stil des Autoren, mit dem er flüssig zu lesende Sätze auf's Papier bannt, ohne dabei anspruchslos zu sein. Trotzdem stolpert man alle paar Seiten über einige grobe Schnitzer wie fehlerhafte Interpunktion oder falsch verwendete Redewendungen. Alles in allem ist „Trugschluss“ aber sehr gut zu lesen.
Was mir allerdings nicht zusagte war die Knappheit, mit der die Charaktere abgehandelt werden. Einige Figuren erkennt man nur an der wiederkehrenden Beschreibung wie „das Paar, die Frau deutlich jünger als der Mann“ oder der Braungebrannte mit dem amerikanischen Akzent. Selbst von dem Protagonisten, Kommissar Häberle, erfährt man nichts weiter, außer dass er fähig sein soll, in mittlerem Alter und kein Schwätzer. Dementsprechend sorgfältig geht er in seinen Ermittlungen vor und betriebt richtige Nachforschungen, was selten geworden ist in diesem Genre. Natürlich entspricht Häberle insofern dem Klischee, dass er sich letztendlich über das Gesetz stellt, um den Fall weiter zu verfolgen. Ähnlich stereotyp verhalten sich seine Gegner, die sich für meinen Geschmack aber allzu stümperhaft zeigen.
Was den Mord angeht, tappt man ebenso im Dunkeln wie die Ermittler. Bomm baut insofern Spannung auf, als er zwischen verschiedenen Erzählsträngen hin und her springt und scheinbar nicht zusammenhängende Ereignisse nach und nach miteinander verknüpft. Da mag manche Begebenheit banal erscheinen, gewinnt später an Bedeutung, wenn mehr Fakten bekannt werden. Leider muss man ein paar Kröten schlucken wie Zeitreisen, den mysteriösen Brummton oder die Tatsache, dass sich viele der Figuren in diesem Krimi ebenfalls mit dem Unerklärlichen oder gar Übersinnlichen zufrieden geben. So wie der Leser lassen sie sich mit einem absolut nicht zufrieden stellenden Finale abspeisen. Der Autor arbeitet die ganzen 400 Seiten darauf hin und mit einem dumpfen „plopp“ ist es vorbei.
Dieses Buch ist Teil einer Reihe:
Kommissar Häberle-Reihe
I: Himmelsfelsen (2004)
II: Irrflug (2004)
III: Trugschluss (2005)
IV: Mordloch (2005)
V: Schusslinie (2006)
VI: Beweislast (2007)
VII: Schattennetz (2007)
VIII: Notbremse (2008)