Autor

Berg, Alex
(= Baumm, Stefanie)
(*1963)

Titel

Machtlos

Originaltitel

-

Genre

Politthriller

Seiten

377

Erscheinungsjahr

2010

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Knaur

Website des Autors

www.alex-berg.com

ISBN

978-3-426-50649-3

Wertung

Inhalt

Alles, woran die Anwältin Valerie Weyman geglaubt hat, ist mit dem Tag hinfällig, an dem sie verhaftet wird. Ihr wird vorgeworfen, in die Anschläge in Stockholm verwickelt zu sein. Man hält sie fest und behandelt sie wie eine Terroristin, jeglicher Kontakt zur Außenwelt wird ihr verwehrt...

Rezension

Als ich den vorliegenden Roman kaufte, dachte ich, dies sei die Vorlage zu dem gleichnamigen Film mit Reese Witherspoon und Jake Gyllenhaal. Doch nur die Thematik ist den beiden gemein, denn hier wie dort wird eine Person entführt, die sich irgendwie verdächtig gemacht hat. Ist man eingangs davon überzeugt, dass Valerie völlig unschuldig ist, mehren sich die Zweifel, je mehr man von ihr erfährt. Allerdings reicht das alles nicht aus, um die Missachtung ihrer Rechte einfach so hinzunehmen. Ich war erst empört, später entsetzt über die Methoden , mit denen die vermeintlich Guten Jagd auf Terroristen machen. Der Autor schafft es jedoch, seinen Roman nicht in Schwarz und Weiß zu pinseln, sondern alles in einem diffusen Grau verschwimmen zu lassen. Denn irgendwie kann ich nachvollziehen, dass man, wenn womöglich Menschenleben auf dem Spiel stehen, unter der Last dieser Verantwortung beginnt, Gesetze zu biegen oder gar zu brechen. Das bedeutet nicht, dass ich das billige oder gar gut heiße. Nichts wünschte ich mir mehr, als dass Valerie wieder freikäme und zu ihrer Familie zurückkehren könne.
Dabei spielen für die Strippenzieher vor allem politische Motive die Hauptrolle und es läuft einem eiskalt den Rücken hinunter, wenn aus diplomatischem Kalkül der Tod zweier Frauen als Option gesehen wird. Der Bürger, dessen Rechte sie eigentlich schützen sollen, wird zu einer Schachfigur, einem bloßen Ärgernis, dessen man sich entledigen will. Neben diesen politischen Ränkespielen ist auch die Gefühlswelt der Protagonisten gut dargestellt: Die Selbstsicherheit der gestandenen Anwältin, die langsam bröckelt, der Druck, unter dem die ermittelnden Beamten des BND stehen, die Ängste, die der Ehemann der Entführten ausstehen muss und ganz allgemein die Auswirkungen auf das Umfeld der Verdächtigen. Das kulminiert in einem arg hollywoodmäßigen Showdown, doch ist auch dieser, wie der gesamte Roman, packend inszeniert. (Juni 2012)

Schon gewusst?
Alex Berg ist das Pseudonym der Schriftstellerin Stefanie Baumm.

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