Autor

Aitmatow, Tschingis

Titel

Dshamilja

Originaltitel

Dshamilja

Genre

Drama

Seiten

122

Erscheinungsjahr

1958

Auszeichnungen

Verfilmungen

Dzhamilya (1969)

Verlag

Suhrkamp

Wertung

Inhalt

Auf dem kirgisischen Land entspinnt sich eine wunderschöne Liebesgeschichte zwischen Dshamilja, der bezaubernden Schwägerin des Erzählers, und Danijar, einem Kriegsversehrten und Außenseiter. Berichtet wird das ganze aus der Sicht des 15-Jährigen Said, der wie alle im Dorf für die lebendige Dshamilja schwärmt, der Frau einer seiner Brüder, die beide in den 2. Weltkrieg gezogen sind. Alle machen sie sich lustig über den schweigsamen Danijar, bis eines Tages einer ihrer Scherze zu weit geht und sie mittels der Kraft von Danijars Liedern lernen, was es heißt, zu lieben.

Rezension

Die Sprache hat eine Eindrücklichkeit, die trotz oder gerade aufgrund der einfachen Erzählweise des Autors einen starken emotionalen Ausdruck besitzt. Sie ließen mich teilhaben an der langsam aufkeimenden Liebe und ich, die ich 'so lahme Schnulzen' eigentlich nicht so gerne lese, saß seufzend auf meinem Sofa: "Ach, wie schön." Dieses tiefste aller Gefühle, das vielen Leuten einen Sinn in ihrem Leben gibt, dem die meisten aber nur hinterherlaufen und bei dem es so schwer ist, Worte dafür zu finden - Danijar hat einen Ausdruck dafür gefunden und ihn eingebettet in Lieder, die man sich als Leser leider nur ansatzweise vorzustellen vermag. Hin- und hergerissen zwischen Pflicht und Liebe, Loyalität und ihrem eigenen Glück muss Dshamilja sich entscheiden. Doch so eindringlich Aitmatows wenige Worte sind - sie sind leider das, nämlich wenig. Kaum ist die Liebe erblüht, verlässt sie uns auch schon wieder und die Geschichte findet ihr jähes Ende, als... aber lesen Sie selbst. Die Charaktere bleiben aufgrund der Kürze dann doch ein wenig farblos, da sie nur durch wenige Sätze beschrieben werden und man nur kurze Blicke auf ihr Leben wirft, die im Falle Saids und Dhamiljas aufgrund der gemeinen Behandlung Danijars auch noch nichts besonders schmeichelhaft ausfallen. Aber dennoch bleibt nur eines über dieses Buch zu sagen - es ist einfach schön.